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21.01.2009

Polizeihund Anook bekommt Fangzahnkronen aus Zirkonoxid

Im Rahmen einer Studie für Belastbarkeit von Zirkoniumdioxid wurden der vier jährigen Polizeihündin Anook, spezialisiert auf Sprengstoff, die Fangzähne saniert.
 





Die Hündin hat durch einen erblichen Defekt einen sehr weichen Zahnschmelz und hatte in der Jugend die Unart, Steine zu kauen und in die Erde zu beißen. Hieraus resultierte eine starke Abnutzung der Fang- und Schneidezähne.


Die Fangzähne im Unterkiefer waren bereits bis auf das Gingivaniveu abgenutzt. Die oberen Fangzähne waren stärker eingekürzt. Da die Fangzähne bereits in einigen
Tierkliniken vorbehandelt wurden, dieses aber nicht zum Erfolg geführt hat, mussten die Wurzelfüllungen der Fangzähne zum Teil  revidiert werden, Stiftaufbauten aus Glasfaser Material wurden in der Tierarztpraxis direkt im Maul des Hundes angefertigt.



Da die Hündin zum Verbleib im Polizeidienst jedes Jahr eine Diensthunde Prüfung ablegen muss, die in Form einer Schutzhundprüfung abgehalten wird, wäre nun das aus gekommen, da sie den Schutzarm nicht mehr unter Belastung halten konnte.
In diesem Zusammenhang und dass die Ausbildung zum Sprengstoffsuchhund um die 75.000 Euro kostet, wurden wir von der Polizeihundestaffel Hannover gebeten, ob wir die Hündin wieder dienstfähig bekommen. Nach umfangreicher Behandlung war es nun am 15.01.09 soweit, dass Anook ihre neuen Kronen aus Zirkonoxid bekommen hat. Anders als beim Menschen wurde hier das Zirkonoxid ohne Verblendkeramik angewand.
Wir brauchen kein besonders hochwertiges ästhetisches Ergebnis.  Auch eine schmelzähnliche Härte des Materials für die Schonung des Antagonisten bei Mahlbewegungen brauchte nicht berücksichtigt werden, da der Hund nur eine Auf- und Schließbewegung durchführt und nicht so komplexe Kauzyklen wie beim Menschen auftreten.

Da die Hündin auf ihr Geruchsorgan angewiesen ist und wir nicht ausschließen konnten, dass Metallkronen das Geruchs bzw. das Geschmacksempfinden beeinflussen, haben wir die Kronen aus einer Hochleistungskeramik hergestellt. Das Zeno-tec System der Firma Wieland kam zum Einsatz.

Zirkonoxid wird zum Beispiel als Hitzeschild am Spaceshuttel verwendet. Der NDR hat die Behandlung in der Zahnarztpraxis verfolgt und in Niedersachsen  eine Kurznachricht sowie eine umfangreichere Berichterstattung ausgestrahlt.